Die Liedermacherin wurde 1947 in Berlin geboren und wuchs nach Gründung der DDR dort auf. Wegen politischer Aktivitäten, die dem DDR-Regime nicht passten, wurde die Studentin 1968 exmatrikuliert und kam in Untersuchungshaft. Diese Zeit prägte sie stark.
Ihre freischaffende Arbeit als Sängerin wurde vom Staat immer wieder verboten. So trat Bettina Wegner „unter der Hand“ auf, indem sie auf Plakaten zu Konzerten und Auftritten anderer nicht namentlich aufgeführt wurde. Die Mundpropaganda brachte es aber mit sich, dass diese Auftritte vor vollen Häusern stattfanden.
Ihr Lied „Sind so kleine Hände„, das zum einen darüber erzählt, wie man Kinder erziehen sollte, andererseits aber auch die Regierung angreift, schrieb sie nach eigenen Angaben sehr schnell auf einer Bahnfahrt, inspiriert durch einen Geschäftsmann, der im Zug saß und mit „seinen dicken Fingern“ auf seinem Koffer herumtrommelte. 1979 wurde das Lied bei der westdeutschen Plattenfirma CBS veröffentlicht. Es wurde auch von Joan Baez auf deutsch gesungen und wurde so zu ihrem bekanntesten Lied.
Als Devisenbringerin wurde ihr gestattet, in die westlichen Länder auszureisen und dort Konzerte zu geben und Schallplatten aufzunehmen. Bis sie schließlich vor die Wahl gestellt wurde, entweder in der DDR ins Gefängnis zu gehen oder in den Westen auszureisen. 1983 ging sie deshalb nach West-Berlin.